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Leseprobe:

Der Zauberhain. Ein orientalisches Volksmärchen

Es waren einmal zwei Freunde, sie lebten in einem fernen Land am Rand der Wüste, wo nur noch Disteln und Dornen wachsen. Der eine hatte eine bescheidene Hütte aus Stein und Lehm und einen kleinen Acker, den er mit seiner Tochter Ubiana bebaute, denn seine Frau war ihm gestorben. Auch der andere hatte keine Frau mehr. Er wohnte in einem Zelt, denn er war Hirte und hatte eine Herde von Schafen. Mit seinem Sohn Asan weidete er seine Tiere dort, wo zwischen Sand und Steinen noch ein wenig Gras wuchs, und die Schafe gediehen. Sie gaben Wolle und Milch, aus der Milch machte Asan und sein Vater Käse und trugen Wolle und Käse dann und wann in die nahe Stadt, wo sie beides auf dem Markt verkauften. Den Brunnen aber hatten sie gemeinsam mit Ubianas Vater. So lebten die vier miteinander in guter Nachbarschaft.

Asan und Ubiana waren seit Kindestagen Spielgefährten gewesen. Nun, da sie groß geworden waren und die Zeit der Spiele vorüber war, hatten sie einander lieb gewonnen. Aber keiner sagte es dem anderen. Asan freute sich, wenn er Ubiana am Brunnen Wasser schöpfen sah, und Ubiana freute sich, wenn sie Asans Flöte hörte. Doch selbst diese Freude gestanden sie einander nicht ein.

Redaktion: Alexandra Linder M.A. und Michael Ragg

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